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Charch schrieb am 4.9. 2000 um 22:43:36 Uhr über

Märchen


























Der Schmetterling

In einem Schloß, mit einem besonders schönen Garten, lebte Prinzessin Pilotta. Sie war erst vier Jahre alt. Prinzessin Pilotta liebte es, im Garten herumzulaufen, und die vielen schönen Blumen anzuschauen, und den Bienen und Hummeln bei der Arbeit zuzusehen. Besonders schön fand sie aber die Schmetterlinge. An einem sonnigen Sommertag, die Blumen im Garten blühten in voller Pracht, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge flatterten, summten und brummten in einem lustigen Durcheinander,
da entdeckte sie, auf einer weißen Margerite, einen ganz außergewöhnlichen, und besonders schönen Schmetterling.
Seine Flügel strahlten in den leuchtendsten Farben: in Rot, Blau, Gelb, Grün und Orange!
Prinzessin Pilotta freute sich sehr, als sie ihn sah, und vor lauter Begeisterung über seine Schönheit, lief sie auf ihn zu, um die Flügel zu berühren!
Dann blieb sie ganz schnell stehen, und sie glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. Denn der Schmetterling sprach mit sanfter Stimme: »Nein, Prinzessin! Bitte tu das nicht! Es wäre gar nicht gut für mich!«.
»Du bist ein Schmetterling, der sprechen kannfragte Prinzessin Pilotta, ganz erstaunt.
»Jaantwortete er, »aber in Wirklichkeit bin ich ein verzauberter Prinz!«.
»Ein verzauberter Prinzfragte die Prinzessin,
»Jasagte der Schmetterling. »Ich Wirklichkeit bin ich der Prinz Paul
»Und wie kommt dasfragte Pilotta.
»Ich bin ein Königssohn aus einem fernen Land«, erzählte
der Schmetterling. Am Hofe meines Vaters ist ein Minister,
der selbst gern König werden möchte, wenn mein Vater gestorben ist! Aber der richtige Thronfolger bin ja ich! Obwohl ich erst vier Jahre alt bin, hat dieser böse Minister beschlossen, mich frühzeitig fortzuschaffen!"
»Hat er Dich in den Schmetterling verwandeltfragte Prinzessin Pilotta.
»Neinantwortete der Schmetterling, der ja in Wirklichkeit der verzauberte Prinz Paul war, »zaubern kann der Minister nicht selbst! Aber er hat einen Freund, den bösen Zauberer Zipfelzapf Zefferelli , der hat mich heimlich, ohne daß es jemand im Schloß gemerkt hätte, verzaubertDer Schmetterling seufzte. »Ach, und nun werde ich wohl mein Leben lang ein Schmetterling bleiben müssen!«.

»Gibt es denn keine Möglichkeit, Dich zu erlösenfragte die kleine Prinzessin besorgt, und der Schmetterling seufzte erneut: »Dochsagte er dann, »einen Weg gibt es wohl! Bevor ich mich auf den Weg machte, um Hilfe für mich zu suchen, konnte ich ein Gespräch zwischen dem Minister und dem bösen Zauberer Zipfelzapf Zefferelli belauschen. Da erzählte Zipfelzapf dem Minister, daß er mich erfolgreich verwandelt habe, und daß ich nie herausfinden könne, wie ich zurückverwandelt werden kann!«.
»Und? Wie geht dasrief Prinzessin Pilotta aufgeregt.
»Nunantwortete der Schmetterling, »der böse Zauberer sprach davon, daß ich eine Prinzessin finden müßte, die genauso alt ist wie ich!«.
»Aber ich bin genauso alt wie Du!«, rief die Prinzessin, »Ich bin doch auch vier Jahre alt!«.
»Jafuhr der Schmetterling fort, »und diese Prinzessin muß in einer Vollmondnacht im Sommer, wenn die Sonnenblumen blühen, die schönste Blume eines Feldes pflücken, die Blüte küssen, und sie auf den Rasen eines königlichen Schlosses legen, noch bevor der nächste Tag beginnt

»Ich glaube, ich kann Dir helfen!«, meinte Prinzessin Pilotta, »warte hier einen Moment, ich komme gleich zurück!«.
Dann rannte sie in das Schloß ihres Vaters, in den Thronsaal, wo der König saß. Sie lief aufgeregt auf ihn zu und rief: "Papa König, Papa König,
wann ist Vollmond?"
»In der nächsten Nacht, mein Kindantwortete der König mit tiefer, freundlicher Stimme.
»Und wo gibt es die schönsten Sonnenblumenfragte Prinzessin Pilotta, ganz außer Atem.
»Die gibt es zweifellos beim Bauern Bastian Backe, am südlichen Schloßtor!«, antwortete der König mit freundlicher, tiefer Stimme, »den kennst Du doch sicher, Pilotta, der hat uns ja in diesem Jahr seine leckeren Erdbeeren geliefert! Bauer Bastian Backe sieht immer ein bißchen grimmig drein, und manche halten ihn für unfreundlich. Aber eigentlich ist er ein ganz netter Kerl!«.
»Und wer ist der beste gute Zauberer, den Du kennst, Papa Königfragte die kleine Prinzessin zum Schluß.
»Das ist sicher der Zauberer Blattzinn Blaustein !« meinte der König, »der hat mir schon oft geholfen!«.
»Danke, Papa König!«, rief die Prinzessin ihrem Vater zu, während sie schon hinauslief.

Im Garten besprach sie sich kurz mit ihrem Freund, dem Schmetterling und sagte zu ihm: »Sei am Ende der Nacht, noch vor dem Morgengrauen, auf der großen Wiese im Schloßpark!« . Weil es schon spät war, kehrte sie bald danach ins Schloß zurück.

In der folgenden Nacht stand Prinzessin Pilotta wieder auf, und lief durch das Schloß in den Schloßhof hinaus.
Sie schummelte sich durch das Schloßtor, an den Wachen vorbei, und kam am Feld des Bauern Bastian Backe, bei tiefer Dunkelheit an. Sie ging auf das Sonnenblumenfeld zu, und erstarrte. Gegen den Mond, der gerade voll und golden aufgegangen war, hob sich die Gestalt des Bauern Bastian Backe ab. Grimmig starrte er sie an und schnauzte: »Was willst Du um diese späte Zeit denn noch hier
Die kleine Prinzessin erschrak, dann aber faßte sie sich ein Herz und erzählte dem Bauern Bastian Backe die Geschichte von dem Prinzen Paul, der jetzt ein Schmetterling war. Der Bauer hörte sich die Geschichte geduldig an. Er war bekannt dafür, daß er nie jemanden, der seine Hilfe benötigte, im Stich ließ. Darum versprach er auch der Prinzessin Pilotta, ihr zu helfen!
Sie fragte den Bauern, welches denn seine schönste Sonnenblume auf dem Feld sei, und er führte sie zu einer besonders hübschen Blüte. Mit der Hilfe des Bauern schnitt Pilotta die Sonnenblume, mit einem großen Messer, ab, dann verabschiedete sie sich von ihm und brachte die Sonnenblumenblüte in den Schloßpark, wo sie ihr einen Kuß gab, und sie auf die Wiese legte.

Vor Beginn des Morgengrauens, setzte sich der Schmetterling darauf, und verwandelte sich schnell in den Prinzen Paul zurück. Als Pilotta am nächsten Morgen in den Schloßpark kam, sah sie einen vierjährigen Jungen auf der Wiese sitzen.

Gemeinsam liefen sie in das Schloß. Prinzessin Pilotta erzählte dem König die ganze Geschichte. Der schickte einen Boten zu Prinz Paul's Vater, und teilte ihm mit, daß sein Sohn wohlauf sei!
Prinz Pauls Vater ließ den bösen Minister in das Gefängnis sperren, und auf die Bitte von Prinzessin Pilotta schickte ihr Papa - König den guten Zauberer Balduin Blaustein los, um den bösen Minister und den bösen Zauberer Zipfelzapf Zefferelli in einen Bannkreis zu schlagen, in dem sie bleiben müssen, bis daß sie versprechen, daß sie nichts Böses mehr tun wollen!

Die Eltern der Prinzessin Pilotta und des Prinzen Paul sorgten dafür, daß die beiden sich so oft wie möglich treffen konnten, um miteinander zu spielen.



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