Lolita

Die andere große Pädonovelle, Manns 'Tod in Venedig' , arbeitet stärker den Instrumentalisierungsaspekt des pädosexuellen Erwachsenen heraus, bleibt jedoch schwammig schwül an einer Verpornung der Wahrnehmung des aufgereizten Protagonisten haften, während sich Nabokov für eine Mittäterschaft Lolitas entscheidet und auch vor der eindeutig evokativen Darstellung der Jungmädchenerotik (Pfirsichspalte) nicht zurückscheut. Daher ist Mann immer eher der Schutzheilige der verhinderten Kinäten gewesen, während sich Möchtegerntäter bei Nabokov besser aufgehoben wissen.