Frankreich ist im Mittelalter kulturell wie sprachlich geteilt in den Norden und den Süden. Zum Süden gehören die Landstriche Aquitanien, Roussillon, Languedoc und die Provence, die Sprache des Südens ist altokzitanisch (früher provenzalisch genannt). Hier entwickelt sich im 12.Jh. die Troubadourlyrik, höfische Lyrik in altokzitanisch, zu deren Zentren die Grafschaften Poitou und Toulouse zählen sowie das Herzogtum Aquitanien und das Gebiet der heutigen Provence mit Orange, Aix, Marseille. Von hier aus reisten die Sänger zwischen 1090 und 1290 nach Katalonien, Spanien, Portugal, Italien, Nordfrankreich, Deutschland und Ungarn. Troubadoure sind Berufsdichter, die ebenso singen und spielen wie komponieren. Die Troubadourlyrik ist zum Vorsingen mit Instrumentalbegleitung (Fiedel, Harfe, Zither, Leier, Dudelsack, Klarinette, Horn, Trommel) bestimmt.
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