Manchmal spüre ich dich. Es ist, als ob ich dich spüre. Dann bin ich verblüfft. Es ist dann, als ob das, was ich gerade denke, mit dem, was du sagst, zu tun hat. Und dann ist es mir ziemlich egal, ob du gerade echt bist. Was nützt es mir, wenn dein Gegenüber weniger anonym ist als meiner. Micha sagt, wer sich an einen anonymen Gegenüber wendet, ist nicht echt. Aber schon beim Briefeschreiben wendet er sich an einen Leser, den er so noch nicht kennt. Er ahnt nicht einmal, wie der drauf sein wird, wenn er liest, was da geschrieben steht. Trotzdem denkt er, er ist echt. Verrückt. Als ob sein Kiez überschaubarer ist als jede Truman-Show.
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