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Tristan Tzara schrieb am 24.3. 2001 um 15:50:40 Uhr über

letxt

Kombinatorische Übungen, Umleitungen linearer Lesestrategien sind also letztlich schon industriell vorproduziert: eine Zeitungsseite ist von vornherein schon collagiert - die vermeintlich dekonstruierende dadaistische Geste erscheint als eine Überhöhung der Neukonditionierungen der Leser durch massenmediale Formate. So zeigt gerade die Aufforderung an den Leser zur Abschrift der Zufallskomposition genau auf, was dem Leser fehlt: womit soll er schreiben, worauf soll er schreiben und wer wird das je lesen?
Gleichsam als ironische Vertröstung und Aufforderung zur Solidarität des Lesers mit dem unverstandenen dadaistischen Autoren erscheint dann auch der Schlusssatz der dadaistischen Gebrauchsanweisung: „[...] Ziehen Sie darauf die Zettel einen nach dem anderen heraus und ordnen sie nach der Reihenfolge. Kopieren Sie gewissenhaft. Das Gedicht wird ihnen gleichen. Und Sie stehen als ein Schriftsteller von unübertrefflicher Originalität und bezaubernder Sensibilität da, wenn auch vom großen Publikum unverstanden.“



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