Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 47, davon 47 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 39 positiv bewertete (82,98%)
Durchschnittliche Textlänge 1193 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 0,809 Punkte, 5 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 23.3. 2001 um 10:09:44 Uhr schrieb
home(r) über letxt
Der neuste Text am 6.3. 2024 um 11:03:01 Uhr schrieb
schmidt über letxt
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 5)

am 6.3. 2024 um 11:01:28 Uhr schrieb
schmidt über letxt

am 24.8. 2002 um 17:11:27 Uhr schrieb
Gabittafürst über letxt

am 26.7. 2008 um 14:45:52 Uhr schrieb
mcnep über letxt

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Letxt«

florian cramer schrieb am 24.3. 2001 um 15:08:55 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Auch wenn sich trefflich argumentieren läßt, daß zum Beispiel der ,,Hypertext`` - zugleich Codierung und ästhetisches Programm der meisten Netzdichtung - sich nur in die oberste Oberfläche des Textgebildes Internet schreibt, leitet sich daraus kein Anspruch ab, daß alle Computernetzdichtung ihren Text gefälligst algorithmisch ausführbar machen soll und simultan mit den Codes der natürlichen Sprache, der Programmiersprachen und der Netzwerkprotokolle dichten. Dies zu fordern, wäre nicht nur vermessen, sondern auch ästhetisch naiv. Nicht vermessen jedoch scheint mir der Anspruch, daß Computernetzdichtung auch in technisch restringierter Codierung ihre semiotischen und technischen Bedingungen so reflektiert, wie es zum Beispiel die konzeptualistische Netzkunst von jodi.org, I/O/D, Mongrel, Heath Bunting, des ASCII Art Ensemble und von 0100101110101101.org bereits tut und getan hat
aus:
http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/netzliteratur/kombinatorische_dichtung.html

hei+co schrieb am 24.3. 2001 um 15:28:51 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Der epistemologische Bruch, der sich angesichts digitaler Interaktionsformen mit Texten, Bildern und Tönen in den kulturellen Wissenssystemen vollzieht, liegt weniger in den Interaktionsformen als solchen begründet - denn Texte wurden und werden schon immer mittels der jeweiligen medialen Aufschreibesysteme traktiert, umgeschrieben, zerschnitten und wieder neu zusammengeklebt [5] -, als vielmehr in den Ausformungen dieser Interaktionsformen. D.h. die Art und Weise wie sich diese Interaktionen im Netzwerk digitaler Diskurse vollziehen, ihre freie Gestalt- und Verfügbarkeit sind der springende Punkt. Die Unterscheidung zwischen Schreiben und Lesen, genauer gesagt zwischen den Akten des Schreibens und Lesens, ist in digitalen Umgebungen zunächst einmal medial verschoben: Wir können im Netz direkt auf jede Seite schreiben, ohne noch irgendwelche Werkzeuge wie Schere, Bleistift, Druckerpresse hinzuziehen zu müssen, weil eben genau diese Werkzeuge als Tools und Programme, als Client Plug-Ins, Server-Programme in derselben Medienkonfiguration ausführbar sind, die auch für das Anzeigen der Seite verantwortlich ist. Es vollzieht sich also nicht die Begegnung des Regenschirms mit der Nähmaschine auf dem Bildschirm der Worte, sondern es handelt sich um ein Verschalten der (virtuellen) Lesemaschinen und anderer konzeptueller Aufforderungen als Angebot zur Mitarbeit der LeserInnen mittels neuer ,Schreibmaschinen', ,Druckerpressen' und Aufschreibesysteme

Pierre Bayle schrieb am 4.4. 2001 um 15:10:53 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

die Fußnote als satirische Intertextfunktion
Während der Aufklärung entwickelt sich das Medium Fußnote - in der Tradition von Rabelais, Sterne, Cervantes - in den innerhalb der Salonkultur zirkulierenden Texte zu einem äußerst beliebten diskursivem Trick, um einem breitem Publikum unterschiedliche Konversationspraktiken, Stile, Abschweifungen, Belehrungen und ironische Anspielungen nahe zu bringen.
Welche verzwickten intertextuellen Konstruktionen durch extensiven Gebrauch von Fußnoten produziert werden können, zeigen unzählige satirische literarische Entwendungen der Fußnotentechnik.

Als literarische Produktionsweise verstärken Anmerkungssysteme eine nicht-lineare Verschachtelungen von Texten, bilden Abschweifungen und mehrschichtige Textformationen - etwa im X.Kapitel von Finnegans Wake, das an beiden Rändern und am Fuße der Seite bestimmte Anmerkungsorte für verschiedene Sprecher markiert. Leser und Leserinnen versehen ihre Bücher mit Markierungen, Unterstreichungen, Eselsohren. In wissenschaftlichen Arbeiten werden komplexe Anmerkungsapparate aus dem physischen Körper des Buches ausgelagert: Exzerpte, Zettelkästen, Materialienbände.
Das historisch-kritische Wörterbuch, das Pierre Bayle nach zehnjähriger Forschungs- und Kompilationsarbeit herausbrachte - und das zu einem einflußreichen Konversationslexikon der aufklärerischen Salons wurde. Es liest sich wie das Projekt einerhistorisch kritischen’ Neu-Auflage aller bisherigen Wörterbücher: ein Lexikon der Fehler, Irrtümer, Auslassungen und Verdrehungen der gängigen Lexika seiner Zeit: “Ich habe mir in den Kopf gesetzt, die größte mir mögliche Sammlung von Fehlern zusammenzustellen, die sich in den Nachschlagewerken finden [...].” Bayles Verfahren der Textauswahl und der -generierung beruht auf einem endlosen Prozeß der Relativierungen (Behauptungen und Erwiderungen, Meinungen und Gegenmeinungen usw.). Als fortwährende Textkritik ist es eine Frühform des intertextuellen Verfahrens. Die Autor-Funktion gleitet über zu der eines Kompilators, Transformators, Herausgebers, Kommentators. Die überbordende Verwendung von Fremdmaterialien treibt Form und Aussehen der Buchseiten an die Grenze der Buchkultur.

florian cramer schrieb am 24.3. 2001 um 15:00:36 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Da der Computer die gesamte Strecke der Kommunikation bedient, ist er eine universelle Zeichenmaschine und nicht bloß ein Medium. Mit der geisteswissenschaftliche Fehllektüre des Computers als bloßem Medium wurde Netzwissenschaft als ,,Medienwissenschaft`` (statt als Semiotik) mißverstanden und, in direkter Folge, Netzkunst als sogenannte ,,Medienkunst``.9Diese Fehllektüre hat, so scheint es, dazu geführt, daß ein seit Kracauer und McLuhan an Film, Fernsehen, Radio und Video geschultes Begriffs- und Analyseinstrumentarium einfach auf Computer und Internet übertragen wurde. Analog wurden Begriffe wie ,,Multimedialität``, ,,Interaktivität`` und ,,Nonlinearität`` in texttheoretisch und poetologisch fragwürdigen Definitionen in den Diskurs der Netzliteratur importiert und hinterließen dort einen konzeptuellen Trümmerhaufen, der bis heute noch nicht vollständig abgeräumt ist.


aus:
http://userpage.fu-berlin.de/~cantsin/aufsaetze/netzliteratur/kombinatorische_dichtung.html

hei+co schrieb am 23.3. 2001 um 10:11:15 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Anfangen kann man überall: in der Bibel, dem Koran oder besser noch der Thora: endlose Mitschriften, Abschriften, Randbemerkungen, Fälschungen, Streichungen. Social Text : keine einzige identische Kopie klassicher Schriften ist aufzufinden. Homer hat sich als ein Mythos herausgestellt, als reine aktoriale Konstruktion für für ein Bündel von mündlich tradierten Texten. ... Die Märchen wurden immerhin mündlich weitergegeben und konnten somit, je nach Kontext, variiert werden. was scheinbar so simpel und eindeutig mit »es war einmal« anfängt, endet oft mit süffisanten Anspielungen auf den Akt des Erzählens ... der Erzähler wird manchmal sogar noch zu einem opulenten Essen (am Ende des Märchens) eingeladen, ein andermal gibt er noch ein paar bissige Kommentare ausserhalb der eigentlichen Erzählung ab. Soviel zur Literatur-Geschichte.

Die Literatur ist voll von Zitaten, Anspielungen, aufgenommenen, verarbeiteten, weitergeschriebenen, umgeschriebenen, umgedrehten Texten. Die Literaturwissenschaft schwankt zwischen begeisterter Aufnahme und anheimelnder Weiterführung dieses intertextuellen Produktionsprinzips und grossspurigen Ablenkungsmanövern (Geniekult, immanente Werkanalysen), während der Literaturbetrieb und die internationalen Medienkonzerne seelenruhig das Geschäft mit der Kultur- und Bewusstseinsindustrie vorantreiben und ihre Clans jetzt auch noch im Netz abzustecken versuchen

Tristan Tzara schrieb am 24.3. 2001 um 15:50:40 Uhr zu

letxt

Bewertung: 1 Punkt(e)

Kombinatorische Übungen, Umleitungen linearer Lesestrategien sind also letztlich schon industriell vorproduziert: eine Zeitungsseite ist von vornherein schon collagiert - die vermeintlich dekonstruierende dadaistische Geste erscheint als eine Überhöhung der Neukonditionierungen der Leser durch massenmediale Formate. So zeigt gerade die Aufforderung an den Leser zur Abschrift der Zufallskomposition genau auf, was dem Leser fehlt: womit soll er schreiben, worauf soll er schreiben und wer wird das je lesen?
Gleichsam als ironische Vertröstung und Aufforderung zur Solidarität des Lesers mit dem unverstandenen dadaistischen Autoren erscheint dann auch der Schlusssatz der dadaistischen Gebrauchsanweisung: „[...] Ziehen Sie darauf die Zettel einen nach dem anderen heraus und ordnen sie nach der Reihenfolge. Kopieren Sie gewissenhaft. Das Gedicht wird ihnen gleichen. Und Sie stehen als ein Schriftsteller von unübertrefflicher Originalität und bezaubernder Sensibilität da, wenn auch vom großen Publikum unverstanden.“

Einige zufällige Stichwörter

jauch
Erstellt am 24.10. 2001 um 21:19:58 Uhr von pars, enthält 35 Texte

achSO
Erstellt am 3.4. 2001 um 14:33:55 Uhr von Petronella vom Venezia, enthält 26 Texte

Tetrapack
Erstellt am 2.1. 2001 um 13:54:48 Uhr von Leif Czerny, enthält 26 Texte

Endgegner
Erstellt am 1.11. 2023 um 15:18:47 Uhr von Christine, die Papugei, enthält 2 Texte

Lebertran
Erstellt am 25.4. 2009 um 07:34:16 Uhr von Sybille von Schnasel, enthält 9 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0344 Sek.