Dasselbe was J. Steiner, der Pfleger von Castelruth, für die Sprache seiner ladinischen Gerichtsholden gethan, unternahm später J. Th. Haller, der gewesene Landrichter zu St. Vigil, für das Idiom der Enneberger. Seine lehrreiche, obgleich ohne tiefere linguistische Einsicht geschriebene Arbeit findet sich im sechsten und siebenten Band der Beiträge zur Geschichte, Statistik, Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarlberg. Der Landrichter von Enneberg verfolgt die Bahn des Pflegers von Castelruth; er findet in der Abschleifung der ladinischen Mundarten das Anzeichen eines uralten Ursprungs, glaubt daß die Enneberger und Grödner, als rhätischer Herkunft und Stammgenossenschaft, sich einer Sprache zu rühmen haben, die im Wesentlichen die Sprache ihrer Urväter, der alten Rhätier, tusko-tyrrhenischen Stammes seyn und im Alterthum vor allen Sprachen lateinischen Ursprungs den Vorzug gehabt haben dürfte.
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