Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bremst mit ihrer geplanten Reform des Risikostrukturausgleichs (RSA) aus Sicht von Wirtschaftsexperten den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen aus. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) bezeichnete in seinem jüngsten Wochenbericht die von Schmidt vorgestellten Eckpunkte als „Irrweg". Durch die Festschreibung des Mindesbeitrages von 12,5 Prozent büße der „einzige echte Wettbewerbsparameter» seine Wirksamkeit ein. Bei den „Billigkassen« entstünden in diesem Fall „Anreize zur Verschwendung", kritisierte das DIW. Diese hätten keinen Vorteil mehr davon, mit einem Beitragssatz unterhalb von 12,5 Prozent ihre Kosten zu decken. Damit werde der Wettbewerb durch ein „Preisdiktat kurzerhand abgeschafft". Bis zur Einführung des so genannten morbiditätsbezogenen Risikostrukturausgleichs im Jahre 2007, der direkt am Gesundheitszustand der Versicherten anknüpft, schlägt das DIW übergangsweise andere Parameter vor. So sollte der Ausgleich über Faktoren wie Familienstand und Todesfälle berechnet werden.