Verbalerotiker

Wenn ich überhaupt für eine Form der Verbalerotik empfänglich bin, dann nicht für das allbekannte »Gib mir Tiernamen« oder ähnlich brünftig–halbbesinnungsloses Geplänkel. Wer letzteres, zumal im Übermaß, verwendet, kommt mir meist wie ein schlechter Schauspieler vor - im besten Fall, eher schon sind mir solche Menschen ein wenig unheimlich. Nein, was ich recht anregend finde, sind anfänglich bekleidete Gespräche, die irgendwann in den Fundus der Privaterinnerungen hinabsteigen; wenn mir K* etwa erzählt, wie er vor 50 Jahren seine Altersgenossen rumgekriegt hat, oder die noch körperwarme Schilderung eines Onenightstands. Epik fand ich schon immer sinnlicher als Dadaismus.