Wasserlilie

Tagelang ritt die Karavane nun schon durch die Wüste. Ein Sandsturm hatte ihre Reise unterbrochen und die Wasservorräte drohten knapp zu werden. Die Nomaden mußten sich einschränken und das Wasser rationieren. Selbst die Höcker der Lasttiere waren ungewöhnlich schlaff. Am nächsten Vormittag erreichten sie mit einigen Tagen Verspätung die Oase welche auf ihrer Route lag. Unter Palmen lag ein prächtiger, himmelblauer See an dessen Ufer Wasserlilien prangten. Wasserlilien in der Wüste, die stolzen Beduinen waren so ergriffen, daß sie ihren Durst vergassen und waren sich nicht zu schade, angesichts dieser Schönheit, eine Träne zu vergiessen. Das Wasser schmeckte noch mal so köstlich als sonst. War es das Aroma der Wasserlilien? Sie dankten ihrem Gott für dieses Geschenk.