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Als das Pferd mit gefeseelten Hufen auf der Seite lag, zwei Gauchos auf dem Hals und drei auf dem Bauch, zog Senor Matho seine Handschuhe an. Eine Kastration war, wie alle Handgriffe, an denen er sich beteiligte, ein Ritual mit feiner Rollenverteilung. Chamorro schliff das Messer. Adolfo Rodriguez, der fingerfertige Gaucho, der einmal 127 Pferde in zwei Tagen kastriert hatte, schnitt auf. Und der Patron durchknirschte den Hodenstrang, mit beiden Händen um die Silberzange. 15 Pferde in drei Stunden. Sie wieherten nicht, sie zuckten nur und stöhnten tief. Waren die Fesseln gelöst, sprangen die Tiere hoch, staksten etwas benommen zwischen den Männern und trabten dann zur Herde. Als Senor Matho in seinem kleinen Lieferwagen davonfuhr, sammelte ein Gaucho die Ausbeute vom Boden. Sorgfältig hängte er sie über den obersten Zaundraht: 15 baumelnde Paare weisser, faustdicker Fleischbälle.
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