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passant schrieb am 8.9. 2016 um 16:25:38 Uhr über

Warburgpassage

Es soll gewisse alte Kommoden geben mit Schubladen, von denen eine einen doppelten Boden hat.
So ist es auch mit den blinden Seitengassen der Warburgpassage. Eine davon ist nur durch eine unscheinbare Tür in Daniel Danzigers Briefmarkengeschäft zu erreichen.
In den Alpträumen von dessen Tochter Ute spielen diese blinden Gassen zwar auch eine Rolle, aber meistens findet sie sich in einem Sitzungssaal des Justizpalastes in Brüssel wieder.

Und den kann nur betreten, wer zuvor von der hölzernen Täfelung ein mit verstaubten Lamellen versehenes Segment abgehoben hat, zuvor muss er (bzw. sie, Ute) durch einen Lüftungschacht gekrochen sein.

Tatsächlich hat diesen einen Saal seit 1883 kein Mensch mehr betreten, weil ringsum viele Türen und Tore wieder zugemauert wurden. Eine Tür genügt! war die Devise, in einem Justizpalast darf es keine Hintertüren geben!

Joseph Poelaert, der Architekt, hatte eine ganz andere Devise - Kooperation! kürzeste Wege!
Sechseckige Räume wären sein Traum gewesen, jeder mit 6 Türen zu 6 angrenzenden Räumen, dazu 1 Wendeltreppe nach oben und 1 nach unten.


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