In eigenartiger, menschenfreundlicher Weife dient dieser Aufgabe, wie es den Lesern der „Gartenlaube“ ans früheren Mitteilungen bekannt ist, auch die „Gesellschaft der Waifenfreunde“, die ihren Sitz in Leipzig hat und feit ihrer Begründung von nns durch Wort und That unterstützt wnrde. Sie will verwaisten Kindern ein Familieuheim schaffen, indem sie dieselben bei kinderlosen Ehepaaren unterbringt, die in der Lage sinv, die Kleinen ohne Entgelt wie eigene Kinder zu erziehen. Bis Ende 1895 hat die Gesellschaft 78 Kinder in dieser Weise versorgt. Wie aus dein jüngsten Jahresberichte hervorgeht, befinden sich die Kinder wohl, gedeihen vortrefflich und ein großer Teil derselben wurde vou den Pslegeeltern adoptiert. Kinderlose Ehepaare, die sich in geordneten finanziellen Verhältnissen befinden und Waisen znr Erziehung übernehmen wollen, haben sich wie bisher bei dem Geschäftsführer der Gesellschaft, Schuldirektor a. D. C. O. Mehner, zu melden, der gegenwärtig in Hartenstcin-Stcin, Sachsen, seinen Wohnsitz hat. Dieser schlägt dann ans Grnnd ausgefüllter Fragebogen und nach bester Ueberzeugung die passenden Kinder vor. Die Zahl der Mitglieder der Gesellschaft beträgt gegenwärtig 157; ihr Vermögen ist anf rund 4000 Mark gewachsen.
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