Ohrenkneifer

Der gemeine Ohrenkneifer (forficula auricularia) ernährt sich hautsächlich von kleinen Gehirnscheibchen. Diese erbeutet er, indem er nachts kleinen Kindern ins Ohr kriecht und mit seinen Zangen winzige Stücke aus dem Großhirn herausschneidet. Die irrige Annahme, der Ohrenkneifer würde mit seinen angeblich schwachen Zangen nur kleinere Beutetiere (etwas Blattläuse) festhalten, rührt daher, daß der Ohrenkneifer geschickterweise genau jene Teile des Kinderhirns zu sich nimmt, die nötig wären für das Zurückgreifen auf die Information »Mein Sandkastenfreund hat gesagt, Ohrenkneifer kriechen nachts kleinen Kindern ins Ohr«. Dieser Information beraubt, denkt sich das kreative menschliche Gehirn andere Erklärungen aus, warum denn dieses Tier Zangen trägt und Ohrenkneifer heißt. Und genau das ist die Absicht des hinterhältigen Ohrenkneifers.