Während in der einen Ecke des Salons Elise von der Recke mit Tiedge über die Unsterblichkeit der Seele phantasirte und die tiefsten Fragen der Menschheit verhandelte, versammelten an einem andern Theile die jungen, schönen Herzoginnen von Sagan und Dino die berühmtesten Diplomaten und Staatsmänner zu ihren Füßen, um mit ihnen die Angelegenheiten Europa’s, die Geschicke der Völker zu besprechen. Beide Schwestern zeigten sich schon damals als würdige Verwandte Talleyrand’s, da sie, wie er, mit meisterhafter Geschicklichkeit das Netz der Politik zu verschlingen und zu weben wußten. Ueber den berühmten Staatsmann trugen sie noch den Sieg davon, weil sie mit seinem Geiste die weibliche An- muth und Liebenswürdigkeit verbanden, ihre Ansichten mit dem Jener ihrer Augen, ihre Pläne mit dem gewinnenden Lächeln des reizenden Mundes unterstützten. Wer konnte einer solchen diplomatischen Armide widerstehen, zu deren Füßen die einflußreichsten Personen schmachteten?
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