Unser Staat und mit ihm die Vertreter des rechten Lagers, das heißt aller im Bundestag oder auf Länderebene vertretener Parteien, stehen vor dem Dilemma, dass Kapitalismus eben nur so lange funktioniert, wie das Geld die Achslager schmiert. Erreicht die Schuldenmenge, die sich notwendigerweise anhäufen muss, da die erwirtschafteten Gewinne teils fiktiv und teils verschleiert, niemals jedoch in freier Verteilung befindlich sind, sein dürfen, eine kritische Masse, geht es dem glänzendsten Staatssystem wie einem Luxusliner, der auf eine Sandbank geraten ist. Und das ist dann der Punkt, an dem sich vermutlich die meisten Regierenden, da sie ja dem Grundübel der nationalstaatlichen Fiktion am allerwenigsten abschwören wollen, nach größeren Befugnissen für die Sicherungskräfte des Inneren sehnen. Weil es eben seit Babylons Zeiten so war, dass ein Staat nicht zuerst auf der Macht des Geldes, sondern auf der Macht der Waffen beruht. Als letztes muss immer noch das Militär zu fressen haben, dann besteht die schwache Hoffnung, den Hirntod der Leiche Republik noch ein wenig hinauszuzögern.
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