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Reisen mit dem Finger auf der Landkarte? Oder nach dem Bildungsstand? Nie wieder, seit ich auf diese Art nach Heilbronn gelangt bin... Man kennt das Käthchen von H., und so fährt man, weil's gerade auf dem Wege liegt, nach Heilbronn, und was sieht man? Eine kriegstechnisch verwüstete Innenstadt, mit geistlosen Adenauerfassaden zugeschissen, ein gefaktes Käthchen-Haus, Billigschuhläden. Man trinkt Kaffee auf der Terasse eines zubetonierten Einkaufszentrums an einem belanglosen Fluss und bemitleidet die Heilbronner, wohl wissend, daß man jetzt genausogut in Itzehoe oder Iserlohn sitzen könnte: es wäre überall das gleiche Elend. Und doch zeugen Heilbronner Kinder mit Heilbronnerinnen, Kinder die dann in Heilbronn in den Heilbronner Kindergarten gehen und später, wenn sie nicht von Endemol oder McKinsey entdeckt werden, bei höchstwahrscheinlich beschissenem Wetter auf einem der sicher reichlich vorhandenen Heilbronner Friedhöfe verscharrt werden...Heilbronn ist das Leben.
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