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mcnep, am 3.6. 2003 um 21:47:42 Uhr
Wegwurf

"Allein wie Tugend nie sich reizen läßt, buhlt Unzucht auch um sie in Himmelsbildung;
So Lust, gepaart mit einem lichten Engel, wird dennoch eines Götterbettes satt und hascht nach Wegwurf."
(Shakespeare, Hamlet)

Ach, sich einmal verströmen
in Indern oder Böhmen
sich hemmungslos zu gatten
mit Fidschis und Mulatten -
ein einz'ges Mal zum Bettgespann
den Imbißmann von nebenan.
Auch Engel brauchen Nahrung,
die Seele eine Paarung,
in der sie kurz voll Glück vergißt
daß sie nun einmal sterblich ist.

Betrunken in den Sielen
bekifft auf Hollands Dielen
ratlos in fremdem Bett erwacht
nach einer durchgehurten Nacht.
Ein Fest des Herzens ist es,
ihr leugnet, doch ihr wißt es:
verbot'ne Frucht zu naschen,
um kurz beim Schweif zu haschen
des Augenblicks profane Gunst:
der Wegwurf, das ist eine Kunst.


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