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Freno schrieb am 10.12. 2020 um 19:57:23 Uhr über

Proletendeutsch

Das ist eines jener furchtbaren Stichworte, welches - frei nach Tucholsky - unter sich selbst fällt: »Proletendeutsch« ist. Vor meinem (wein-)geistigen Auge erscheint sogleich der Absolvent jener Studiengänge, welche schon dem Erstsemester den Durchblicker-Schein verleihen. Spätestens nach dem Batchelor hätten diese proletendeutschen Schmalspurintellektuellen - frei nach Schwanitz - kein Problem damit, morgen Bundeskanzler zu werden: sie wüssten sofort, was zu tun ist. Um so eifriger befleissigen sie sich der Erhabenheit gegenüber dem biersauren Sumpf der Mietskasernen, dem sie sich so herrlich/fraulich/diverslich entwachsen dünken - doch in solchen Stichworten kehrt der Prolet (welcher ein maskulinum tantum ist!) aus ihrem Unbewußten wieder ans Tageslicht und meuchlings sieht sich von der eigenen Geschichte ermordet, wer glaubt, nun endlich doch was besseres geworden zu sein. So gleicht der ewige Prolet dem Skorpion, der sich selbst von hinten ersticht, wenn seine Lage aussichtslos geworden ist.


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