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Muttermilch ist die maßgeschneiderte Ernährung für das Baby. Sie
enthält alle notwendigen Nährstoffe in der besten Qualität und in den
 richtigen Mengen, so zum Beispiel Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate,
 Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
 
 Außerdem enthält Muttermilch besondere Abwehrstoffe, die das Baby
 vor Infektionen schützen und bestimmte Enzyme unterstützen das
 empfindliche Verdauungssystem des Babys. Bis heute ist es nicht
 gelungen, diese Abwehr- und Schutzstoffe industriell nachzubilden.
 Deshalb sind gestillte Kinder weniger anfällig, besonders gegen
 Magen-Darm-Infekte, oder eine Infektion verläuft milder. Auch vor
 allergischen Erkrankungen sind gestillte Kinder besser geschützt.
 
 Ein weiterer Vorteil ist, daß sich Muttermilch von ganz allein den
 wachsenden Nahrungsbedürfnissen des Babys anpaßt, sich also in der
 Zusammensetzung ändert. Gestillte Kinder werden nicht überernährt.
 
 Die Milch der ersten Tage ist die sogenannte Vormilch (Kolostrum), eine
 klare, meist gelbliche Flüssigkeit. Sie enthält besonders viele
 Abwehrstoffe, ist leicht verdaulich und regt den ersten Stuhlgang des
 Babys nach der Geburt an. Hierbei wird der Darm von den Stoffen
 entleert, die sich im Mutterleib darin gebildet haben (genannt Kindspech
 oder Mekonium).
 
 Am 2. bis 4. Tag nach der Geburt erfolgt das »Einschießen« der
 sogenannten »Vormilch« (Kolostrum), die gelber ist als die »reife« Milch.
 Der Vormilch folgt die sogenannte »Übergangsmilch« (transitorische
 Milch). Sie ernährt das Baby etwa bis zum 16. Tag. Dann folgt die "reife
 Frauenmilch" bis zum Ende der Stillzeit. Sie ist weiß und hat einen leichten
 Blauton.
 
 Obwohl das Stillen ein ganz natürlicher Vorgang ist, ist es doch ein
 Lernprozeß für Mutter und Kind, gerade am Anfang der Stillzeit. Dieser
 wird durch ein enges Zusammenspiel von Körper und Seele beeinflußt,
 aber auch durch praktisches Wissen gefördert. Aber je mehr Vertrauen
 Sie zu sich und Ihrer Stillfähigkeit haben, um so besser wird es Ihnen
 gelingen. Versuchen Sie vor allem, nicht unter Zeitdruck oder
 Erfolgszwang zu stehen, z. B.: "Ich muß in 5 Minuten mit dem Baby fertig
 sein.» Oder: «Bekommt das Baby genügend Milch?" Vor allem während
 der ersten sechs Wochen ist es wichtig, Hektik zu vermeiden und auch
 mal etwas liegenlassen zu können.
 
 Wappnen Sie sich gegen entmutigende Äußerungen aus Ihrer Umgebung,
 indem Sie sich gut über das Stillen informieren. Ein Gespräch mit ihrer
 Hebamme oder stillerfahrenen Müttern, die sie vor allem in Stillgruppen
 treffen, kann sehr hilfreich sein.
 
 
 
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