»[ A C T G ] enome nimmt in einer installativen Anlage diesen Reduktionismus des DNA-Codes auf und lässt die BesucherInnen Gene manipulieren. Doch entzieht sich die Anlage der funktionalen, kontrollierenden Verbindung von Code-Manipulation und Reaktion. Wir verstehen die Anlage metaphorisch als Kreatur, die in sich permanent in Bewegung ist. Einflüsse von Aussen wirken sich auf die Kreatur aus, genauer auf ihr Verhalten. Sie kann diese äusseren Einwirkungen entweder ausgleichen oder gerät ins Strudeln. Im Innern dieser Kreatur kommunizieren die einzelnen Teile, aus denen sie besteht, ununterbrochen miteinander und wirken aufeinander ein, wie Zellen in einem biologischen Organismus. Auf diese Weise wird auch die Gen-Manipulation von aussen an die Kreatur-Mitglieder kommuniziert, die entsprechend darauf reagieren. [ A C T G ] enome arbeitet also nicht mit dem Code, sondern, um metaphorisch zu bleiben, mit dem Text der Kreatur. Text ist der eingeschriebene gesellschaftliche Diskurs, ob wir die DNA als Code betrachten wollen, oder in seinen komplexen Beziehungen und Wirkungen wahrnehmen.«
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