In den vergangenen drei Jahrzehnten, schreibt der Princeton-Professor und Wirtschaftsexperte Paul Krugmann (in der ZEIT vom 7.November 2002), seien die Gehälter der meisten US-Bürger nur moderat gestiegen, um 10 Prozent in 29 Jahren. Die Jahresgehälter der Firmenchefs dagegen seien nach Angaben des Fortune Magazines in derselben Zeit von 1,3 Millionen Dollar, dem 39fachen Gehalt eines durchschnittlichen Arbeiters, auf 37,5 Millionen Dollar gestiegen, was dem mehr als 1000fachen Lohn eines normalen Arbeitnehmers entspreche. Die Explosion der Vorstandsgehälter deutet für Krugman auf einen größeren Zusammenhang hin: "die erneute Konzentration von Einkommen und Wohlstand in den USA." Offizielle Erhebungen, so Krugman, würden belegen, dass ein wachsender Einkommensanteil an die oberen 20 Prozent der Familien fließe und innerhalb dieser Schicht besonders an die obersten fünf Prozent, während die Familien in der Mitte immer weniger abbekämen. Dies sind die Fakten. Trotzdem beschäftigt sich eine ganze, gut finanzierte Industrie damit, sie zu leugnen. Konservative Denkfabriken produzieren reihenweise Studien, die diese Daten, die Methoden ihrer Erhebung und die Motive jener Statistiker diskreditieren sollen, die doch nur das Offensichtliche berichten. Paul Krugman