Zu den weniger bekannten, gleichwohl faszinierenden Umständen gehören Himmlers Einzelmorde und Mordversuche. So dürfte es erwiesen sein, daß Himmler 1944 versuchte, den schon teilweise entmachteten und erkrankten Rüstungsminister Speer durch seinen Spezi, den »Reichsarzt SS« Gebhardt (Schreibweise?) ermorden zu lassen. Speer und seine Freunde hatten eine Heidenmühe, einen Arzt von Speers Vertrauen gegen die ihm aufgenötigte SS-Wache durchzusetzen. Jener Gebhardt war es auch gewesen, der den nur verhältnismässig leicht verletzten Reinhardt Heydrich - nach der Vermutung Joachim Fests vom Führer als sein Nachfolger auserkoren - nach dem Attentat auf ihn in Prag »zu Tode« behandelt hatte. Auch beim nie aufgeklärten Tod vom Speers Vorgänger Fritz Todt, dessen Flugzeug kurz nach dem Abheben vom Führerhauptquartier, wo eine erregte Aussprache mit Hitler erfolgt war, könnte Himmler seine schmale, blasse Hand im Spiel gehabt haben.
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