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Plöperpengel schrieb am 23.1. 2001 um 04:15:55 Uhr über

Möschen

Du kleiner Pausback, kleiner Pummelfleck,
Mein kleines Häschen, wie ein Windspiel keck
Und kühner als ein Löwe in der Schlacht,
Und das so ausgelaßne Sprünge macht,
Wie´s junger Katzen oder Affen Art,
Mein Häschen, dessen prächtger Wuschelbart
Sogar das goldne Vlies hätt ausgestochen,
Masthäschen, ohne Gräten, ohne Knochen,
Ein Leckerbissen, kindlich zart und fein,
Mein schmuckes Möschen, hochgebaut und rein,
Fern deines Nachbarn lärmender Gewalt,
Der nie uns als dein wahrer Vetter galt,
Von einem roten Knösplein noch verschönt,
Einem Rubin, der dich als Pfröpflein krönt
Und immer nur so eng sitzt, fest und dicht,
Wie´s deinen holden Regungen entspricht,
Bei Spiel und Sprung, solang du stehst und kniest
Und deinen liebestollen Flunsch nicht ziehst.
O Born der Liebe, Quell der Süßigkeit,
O kühles Bächlein, das von Brunst befreit,
Von Qual und Sehnsucht: rechter Freudenort,
So anmutsvoll, so wonnesam wie dort
Ist keine Stätte auf dem Erdenrund,
O schmaler Pfad, der geradewegs zum Spund
Des höchsten Gutes führt, der Wollust zu.
Ja glücklich jeder, dessen Sehnen du
Zufriedenstellst, ja glücklich, der dich packt
Und auf dir spielt nach vollen Herzens Takt.
(Anonym 16. Jahrhundert)


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