|
In zahlreichen Grundschulen des Landes Baden-Württemberg war das Spiel auf der Butanorgel bis in die späten siebziger Jahre fester Bestandteil des Musikunterrichts. Strengere Brandschutzbestimmungen im Jahre 1981 bedeuteten schließlich das Ende des Musizierens mit der offenen Flamme. Bereits 1978 überließ das Kultusministerium den Städten und Kreisen des Landes die Entscheidung, das Butanorgelspiel weiterhin zu unterrichten. Vielerorts wurden die Lehrpläne dahingehend geändert, das Butanorgelspiel fortan als Wahlfach außerhalb des Musikunterrichts in den Nachmittagsstunden anzubieten. Eine Empfehlung des Kultusministeriums riet 1980 zur Einstellung des Butanorgelunterrichts. Aufgrund der hohen Verletzungsgefahr für Schüler und Lehrer sowie des nicht zu unterschätzenden Brandrisikos erachtete man das Butanorgelspiel als nicht mehr zeitgemäß. Mein Zwischenruf in einer Landtagssitzung im Oktober 1980, die Schüler seien nun mal wieder die Leidtragenden, nicht mehr zeitgemäß seien ja wohl nur unsere unzureichend gegen Brände gesicherten Schulgebäude, Fachwerkhäuser zumeist, und andernorts würde längst mit Asbestmatten Vorsorge getroffen, erntete den Beifall aller.
|
