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Christine schrieb am 19.6. 2010 um 07:15:29 Uhr über

Nebenbeziehung

Bei psychotherapeutischen Sitzungen war das Visualisieren Abwesender kontraproduktiv, beim Sex aber manchmal die einzige Möglichkeit, den Moment angenehm zu strukturieren, indem es Nähe relativiert. Gruppe ist schon wichtig, gerade bei übergroßer Nähe. Es gab mal eine Zeit, da zogen dann ganze Galerien an mir vorbei, ein regelrechter Film. Entspannung und Distanz, bis hin zum Deafferenzieren der eigenen Akren zum Gewähren von Nähe nennen manche Sich-Fallenlassen oder Hingabe. Inkontinenz scheint der Gegenpol zu sein, bei dem die ganze Welt gegenwärtig ist. Inkontinenz statt Hingabe. Aber die Unterschiede in der kortikalen Verschaltung situativ zu entflechten ist Schwerstarbeit. Yoga statt Sex oder intrapersonaler Krieg beim Zulassen von Nähe. Du wachst auf und alles überrollt dich. Jeder noch so distanzierte Reiz triggert Versagensangst. Sich dann dem Anderen aktiv zuzuwenden wird zur Schwerstarbeit. Heirat deutet den Vorsatz dazu an. Unbefristet.


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