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mcnep schrieb am 23.4. 2006 um 07:54:59 Uhr über

Rockwallfahrt

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Verehrung des heiligen Rocks in Trier zu einem beschmunzelten Phänomen allenfalls lokalen Ausmaßes herabgesunken, bis sich die Stahlbarone des Ruhrgebiets, allen voran wieder einmal der umtriebige Krupp, entschlossen, als Gegengewicht zur sich formierenden Arbeiterbewegung (Sportund Kulturvereine, Gewerkschaften) die Volksfrömmigkeit zu befördern und in diesem Rahmen kostenlose Fahrten der Belegschaften mit der Eisenbahn gen Trier zu ermöglichen, ultramontan religiöse Betriebsausflüge, die den analogiezauberischen Kult um das Gewand Christi neu belebten und ihn erfolgreich bis in die heutige Zeit retteten. Diese Form der Reanimation religiöser Riten war kein Einzelfall und das dahinter stehende Ziel sollte mit bedacht werden, wenn heutzutage das Wiedererstarken der Kirche in Rußland oder China als Zeichen wachsender Toleranz bejubelt wird.


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