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Freno d'Emergenza schrieb am 27.4. 2014 um 16:01:26 Uhr über

Wattenberg

Das Verwaltungsgericht - obschon eines der größeren Gerichte - hatte keine eigene Kantine. Die Richter, Rechtspfleger und Geschäftsstellenbeamten des Gerichts pflegten statt dessen einen Teil der Kantine des nahegelegenen Landratsamtes in Beschlag zu nehmen. Auch die Kammer, der Wattenberg als »Richter auf Probe« zugeordnet war, hatte dort ihren Stammtisch. Wattenberg fühlte sich in dieser Runde reichlich isoliert. Alle seiner Kammerkollegen waren verheiratet, nur einer davon war kinderlos - weil der nächst dienstältere Kollege Wattenbergs gerade erst geheiratet hatte. Man erzählte sich Geschichten von den Kindern, ihren Krankheiten und Problemchen, von Bausparverträgen und Gartenbepflanzungsplänen für das kommende Frühjahr. Denn sämtliche Kollegen Wattenbergs waren Besitzer von (Reihen-)Häusern. Wattenberg dagegen wohnte zur Miete. Dafür hatte man Verständnis, da Wattenberg ja noch nicht verheiratet und auch noch nicht zum Richter auf Lebenszeit ernannt worden war. Man erteilte Wattenberg wohlwollende Ratschläge: was von diesem oder jenem Maklern zu halten sei, und warum sich ein Neubau rentiere - oder auch nicht. Wattenberg fehlte für diese Problematik jedes Verständnis.


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