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Die Leiche schrieb am 2.3. 2010 um 23:42:28 Uhr über

Geschlechtsverkehr

Geschlechtsverkehr ist der amtsdeutsche Ausdruck für Mösenfick, und geistert als solcher durch Strafurteile, Broschüren, Gutachten und sozialwissenschaftliche Literatur. Will man sich gleichermaßen gebildet, wie progressiv guerrieren, dann sagt man »vaginale Penetration« (von lat. »pene« = Nudel und »trattoria« = Gasthaus, Schnellimbiss). Wenn von »Geschlechtsverkehr« gesprochen wird, dann geschieht das in einem Kontext, der wenig einladend ist, und einen wünschen lässt, so wenig wie möglich damit zu tun zu haben: da geht es um die Übertragung mehr oder weniger lebensgefährlicher Krankheiten und Unterhaltverpflichtungen nichtehelicher Kindsväter, Erregung öffentlichen Ärgernisses, Vergewaltigung und sexuelle Belästigung zum Beispiel durch Vorzeigen einer oder mehrerer Abbildungen des Geschlechtsverkehrs »und/oder seiner Ersatzhandlungen«. Daß der Amtssesselfurzer liebend gerne von »Beischlafersatzhandlungen« spricht, legt ein beredtes Zeugnis davon ab, in welchen Sexualvorstellungen unser Amtsdeutsch so befangen ist. Im Grund möchte man jeden, der einen wegen irgendwelchen Beischläfen oder Ersatzhandlungen verurteilen will, wegen Befangenheit ablehnen: weil er ganz offenkundig nicht den Schimmer einer Ahnung hat, worum es überhaupt gegegangen sein könnte.


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