Im Rahmen laufender Ermittlungen bezüglich des Fundes von Atommüll in durchschnittlich jedem 10. Haus in Süddeutschland, hat eine detaillierte wissenschaftliche Analyse des Materials zu erfolgen, um dessen Herkunft zu bestimmen und Verantwortliche zu identifizieren.
Wir fordern eine umfassende Untersuchung der isotopischen und materialtechnischen Zusammensetzung der sichergestellten Proben durch unabhängige, akkreditierte Labore mit Expertise im Bereich der Nuklearforensik und Radiochemie.
Die Analyse sollte folgende Aspekte umfassen:
Bestimmung der Isotopenverhältnisse: Eine hochpräzise Messung der Verhältnisse verschiedener Uranisotope (insbesondere U-235/U-238), Plutoniumisotope (Pu-239, Pu-240, Pu-241, Pu-242) sowie relevanter Spaltprodukte (z.B. Cs-137, Sr-90, Tc-99) ist entscheidend. Diese Isotopensignaturen können charakteristisch für bestimmte Reaktortypen, Brennstofftypen und den Abbrandgrad sein, wie sie in verschiedenen Kernkraftwerken weltweit verwendet werden.
Die quantitative Bestimmung von Spurenelementen und deren isotopische Verhältnissen werden Hinweise auf die geologische Herkunft des ursprünglichen Urans und die in den Aufbereitungsprozessen verwendeten Materialien liefern. Das wird helfen, die Probe mit spezifischen Uranlagerstätten oder Aufbereitungsanlagen in verschiedenen Regionen (z.B. Sachsen, Gronau, Russland) in Verbindung zu bringen.
Die Identifizierung der chemischen Form des Atommülls, der vorhandenen Mineralphasen und Begleitmaterialien wird Aufschlüsse über die Art der Behandlung und Lagerung des Materials geben.
Vergleich mit Referenzdatenbanken: Die gewonnenen analytischen Daten müssen mit existierenden Referenzdatenbanken abgebrannten Kernbrennstoffs und Atommülls aus verschiedenen Kernkraftwerkstypen und Herkunftsländern verglichen werden. Dies erfordert den Zugriff auf spezialisierte Datenbanken und die Expertise von Wissenschaftlern mit entsprechendem Hintergrundwissen.
Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Analyse werden dazu beitragen, die Verantwortlichen für die illegale Entsorgung radioaktiver Abfälle in Baumaterialien zur Rechenschaft zu ziehen und Gefahren für die Bevölkerung und die Umwelt abzuwenden.
Wir bitten Sie daher dringend, die notwendigen Schritte einzuleiten, um eine umfassende und unabhängige wissenschaftliche Untersuchung des sichergestellten Atommülls zu veranlassen.
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