Da muss also erst ein Magister Federer kommen und mich über diesen mir noch bis vor kurzem doch sehr suspekten Hornschnitzer Malte Regow aufklären.
Einen anerkannten Lehrmeister habe der gehabt, Japaner, der Name ist Oyama, welcher einst in Wien gelebt und unterrichtet habe. Das Wort Nezke höre ich zum ersten Mal aus Federers Mund: so werden in Japan gewisse Kleinkunstwerke aus Holz oder Horn genannt.
»Er hat alle deine Werke gelesen«, der Regow nämlich, so Federer. »Und einen Nezke aus Regows Werkstatt habe ich dir mitgebracht! Kein Geschenk! Du darfst aber anfassen!«
Mir fällt sofort diese Szene ein, welche ich mir einst erdacht hatte, aber in welchem meiner Bücher? War es in »John und Alexander« oder in den »Memoiren eines Neffen«?
Dargestellt und kunstvoll gefertigt sind, außer dem Protagonisten, drei Buben, ich weiß die Namen noch genau: Maximilian, René, Sebastian. »Seliges Ineinander« hatte ich diese Phantasie genannt.
Auch eine Lupe hat der Federer mitgebracht zum genaueren Hinschauen.
Ich kann nur staunen, staunen, staunen! Indem ich genau erkenne, wer wie und wo seine Lust findet, sogar eine winzige Hand entdecke ich, welche bei einem Einführen behilflich ist. Meister Redow hat das von mir Ersonnene weit, weit übertroffen! Und dies alles aus Elfenbein und nicht größer als ein Äpfelchen!
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