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So habe ich es dann doch gewagt, Adrians Mama anzurufen. Höre ein kurz angebundenes „ja?“ und ahne Unpässlich- und Verdrossenheit. „Innsbruckner“ sage ich.
„Ja, der Xaver!“ vernehme ich, und war da nicht gleich eine bessere Laune, oder bilde ich mir das nur ein.
Gegen Ende war eine Harmonie geradezu. Hat die Unterredung nicht ganz schön lange gedauert? Auch ist der Adrian hinzugekommen und hat mitgehört. Ich auf dem Küchenstuhl, er hinter mir, die Hände auf meinen Schultern.
Ich schaue fragend zu ihm hoch, willst auch du noch? - er schüttelt den Kopf, lässt Grüße ausrichten, und dass er in der Küche ist momentan und beim Abwasch.
Wie ist mir jetzt erst bewusst, was für ein Knoten da gewesen ist in meiner Seele zuvor, indem nicht nur in Adrians Großmutter ein ganz offenes Misstrauen war, ein verstecktes auch in seiner Mama. Als wir zu Besuch in München waren, zwei Wochen ist das nun schon her.
Wie gut du reden kannst am Telefon! sagt mein Donnerstagsbub, dabei telefoniere ich gar nicht gern. Er macht jetzt tatsächlich den Abwasch, er allein, ich muss ja schreiben, und singt dabei, indem auch er mit dem Verlauf der Unterredung zufrieden ist ganz offensichtlich.
Und worüber haben wir gesprochen so lange? Schule, bevorstehende Zeugnisse und Ferien, was wir zum Abendbrot gegessen haben, schönere Minigolfplätze als ausgerechnet der in Feldmoching, und vieles mehr.
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