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Nach Beendigung des siebenjährigen Krieges begann von 1764 bis 1774 die regste Thätigkeit in der jetzt unter Leitung des Baron Fletscher und des Bergraths von Heynitz stehenden Fabrik. Es entstand jetzt – den 17. Februar 1764 – die Kunstschule in Meißen, zur Bildung tüchtiger Porzellanmaler, fremde Maler und Modelleurs wurden angestellt, junge meißnische Künstler an fremde Manufacturen gesendet, das Farbenwesen, die technische Einrichtung u.s.w. erhielten wesentliche Vervollkommnung, die Verwaltung wurde einer gründlichen Reform unterworfen und für vermehrten Absatz durch eigene Handlungsreisende gesorgt, [88] von denen Einer – der Maler Otto – von einer Reise durch die Niederlande, Portugal, Spanien, Italien und die Schweiz allein für 100,000 Thlr. Bestellungen mitbrachte. Zugleich erhielt das Auctionswesen solche Ausdehnung, daß 1766 auf diesem Wege für 63,342 Thaler 13 Groschen Porzellane verkauft wurden. Ihren höchsten Glanzpunkt aber erreichte die Anstalt 1765, wo sie 731 Leute beschäftigte, die Einnahme 221,500 Thaler und der Ueberschuß 42,000 Thaler betrug.
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