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Bob schrieb am 4.3. 2007 um 00:37:00 Uhr über

Yunus-Emre

Erleuchtung

Ich kam vom ewigen Königreich,
was soll die Welt, vergänglich mir?
Des Freundes Schönheit sah ich dort -
was sollen Huris, Gärten von mir?

Trank ein' Schluck vom Einheitswein
aus des Geliebten Hand ich dort,
und ich empfand des Freundes Duft -
was soll denn Chinas Moschus mir?

Ich bin ja Abraham; was soll
Ich mit dem Engel Gabriel?
Ich bin Muhammad, geh zum Freund -
was soll ein Dolmetsch da noch mir?

Bin Ismail, auf Gottes Weg,
da opfre meine Seele ich.
Die Seele wird zum Opferlamm -
was soll ein Hammel-Opfer mir?

Gleich Hiob die Geduld trage
ich des Geliebten Grausamkeit.
Gleich Georg auf dem Weg zu Gott -
was soll mein Leben denn noch mir?

Wie Jesus lasse ich die Welt
und reise durch die Himmel weit,
ward Moses, dem die Schau geschenkt -
was sollWirst mich nicht sehenmir?

Yunus in Liebe berauscht,
wird dem Geliebten vereint.
Zerschlug die Flasche auf dem Stein -
was soll nun Nam' und Ehre mir?


(Übersetzung aus dem Türkischen von Mumcu Özgür)


Yunus-Emre (* um 1320) war ein türkischer Dichter und Sufi; er lebte zuletzt als Derwisch.
Yunus-Emre ist der wichtigste Dichter der Aleviten; in diesen Zeilen Yunus-Emres spiegelt sich die humanistische Spiritualität der Aleviten wider:

Das Göttliche im Menschen

Ich bin der Körper und die Seele
Das Vergangene und die Zukunft
Ich bin Er und Er ist Ich.
Ich bin das Erhabene.


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