Attentäter wie Breivik führen auch einmal wieder das Dilemma der assymetrischen Kriegsführung vor Augen: die Hochsicherheitsgesellschaft mit ihrem high-end-equipment zum Schutz, zur Überwachung und zur Bekämpfung von Terroristen pp ist am Ende Machtlos: gegegen entschlossene Einzelgänger (?) wie Breivik, gegen eine verschworene, ordensähnliche Gemeinschaft wie Al Quaida oder gegen ein geradezu grotesk rückständiges Bergvolk wie das der Afghanen, daß die seinerzeitigen »Supermächte« eine nach der anderen mit blutigen Nasen nach Hause schickte. Die militärische Strategie hat kein Problem, dieses scheinbare Paradoxon aufzuklären: ob absichtlich oder nicht - Breivik, die Afghanen, Al Quaida, sie treffen sämtlich ins Nervenzentrum ihrer Feinde, paralysieren sie, lähmen ihren Sieges- und Widerstandswillen, während sie selbst für ihren Gegner im ursprünglichen und im übertragenen Sinne des Wortes unfassbar bleiben. Sie halten der Absurdität der postmodernen, aufgeklärten, entwickelten und intellektuallisierten Gesellschaft gnadenlos den Spiegel vor - und das werden sie immmer wieder tun.
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