»Schneider!« sprach die Schneiderin,
"Ich geh aus und du bleibst drin.
Näh' hübsch ordentlich und fromm.
Bis nach Haus ich wieder komm'.
Und vor allem, Schneider, hör!
Schneide keine Daumen mehr!
Denn der Konrad mit dem Tau
Kommt sonst her und würgt dich blau.
Und dann hängt er dein Genick
an den Balken mit dem Strick."

Seine Frau geht aus dem Haus...
Wupp! holt er die Schere 'raus
Will zu Nachbars kleinem Kind
Daumenschneiden ganz geschwind!

Bauz! Da geht die Türe auf,
Und herein in schnellem Lauf
Springt der Konrad in die Diel'
Zu dem Schneider, seinem Ziel.

Weh! Das Lasso streift er flott
Über Schneiders Kopf, o Gott!
Zieht es fest mit einem Ruck,
Hei! Da kriegt der Schneider Druck!

Als die Schneiderin zurück,
Hängt der Schneider wie ein Stück
Schinken überm Küchentisch
Blaugesichtig wie ein Fisch.