aktenzeichenxy

Der Urahne des Genres Paranoiatrash. Die Filme waren legendär beschissen, trieften vor Klischees, Männer mit Strumpfmaske, die die immer gleiche Rentnerin anschnauzen »Los, sag! Wo ist das Geld?«, Autos, die in dunklen Nebenstraßen in ländlicher Umgebung verschwinden und der tausendfach variierte Satz »Hier wird Ilse W. zum letzten Mal lebend gesehen«. Trotzdem erlagen nur allzuviele meiner MitschülerInnen in den 70er der morbiden Faszination dieses Grand Prix menschlicher Niedrigkeiten (»Die meisten Anrufe heute betreffen die Wasserleiche aus Höxter«) und erst vor einigen Tagen räumte eine etwa gleichaltrige Parterremieterin auf meine mitleidige Frage, wieso sie Tag und Nacht ihre Rolläden geschlossen hielte ein, sie habe wohl als Kind zuviel Aktenzeichen XY geschaut.