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wuming schrieb am 26.6. 2006 um 21:48:15 Uhr über

irgendwo

Mit Literatur Politik zu machen, ist ein zweischneidiges Unterfangen. Dass es gelingen kann, zeigt Joachim Zelter mit seinem Roman «Schule der Arbeitslosen».
In diesem kritisiert er im Stile pessimistischer Science-Fiction, wie Erwerbslose in naher Zukunft vom Staat behandelt werden.

Wie Schulkinder werden diese in Bussen zu einem modernen Fortbildungsinstitut irgendwo in der Einöde gekarrt. Dort erwartet sie in dem nächsten Vierteljahr hinter der Maske der Freiwilligkeit ein Drill wie er sonst in Kasernen üblich ist: ein Minimum an Privatsphäre und Bonuschips für den Getränke- und Speiseautomaten, wenn sie ihre Aufgaben zufrieden stellend lösen. Sie sollen zu Bewerbungsprofis werden, die nicht davor zurückschrecken bei Hinterbliebenen anzurufen, um den Arbeitsplatz eines Verstorbenen zu ergattern. Emotionslos wie ein objektivistisch gehaltene Dokumentation beschreibt Zelter diese düstere Zukunftswelt und persifliert so gekonnt, die aktuell zunehmende Entmündigung der Arbeitslosen.



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