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„Als mir Birkner den Entschluß meiner Eltern verkündete, sprang ich hoch auf vor Freude und Entzücken. – Wie im Traum ging ich umher die Tage hindurch bis zu meiner Abreise. Es war mir nicht möglich, auf der Galerie einen Pinsel anzusetzen. Der Inspektor, alle Künstler, die in Italien gewesen, mußten mir erzählen von dem Lande, wo die Kunst gedeiht. Endlich war Tag und Stunde gekommen. Schmerzlich war der Abschied von den Eltern, die, von düstrer Ahnung gequält, daß sie mich nicht wiedersehen würden, mich nicht lassen wollten. Selbst der Vater, sonst ein entschlossener fester Mann, hatte Mühe, Fassung zu erringen. ,Italien – Italien wirst du sehen’, riefen die Kunstbrüder, da loderte, von tiefer Wehmut nur stärker entzündet, das Verlangen auf, und rasch schritt ich fort – vor der Eltern Hause schien mir die Bahn des Künstlers zu beginnen.“
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