|
Wer auch immer sich mit Aristoteles und seinem Werk beschäftigt, der fügt sich ein in einen endlosen Dialog, der Zeit und Raum überdauert und auch einzelne Menschenleben transzendiert. Die sogenannte »große Konversation«.
Der Grund dafür ist, dass nach dem Untergang von Aristoteles eigentlicher Philosophieschule, die sog. Peripatetiker der peripatetischen Schule, deren Lehre und Umgang sich noch mal von ihren geistige Verwandten scharf unterscheid, der sog. »Aristotelismus« sich herausbildete und die philosophische Beschäftigung dieser Strömung in der Lektüre, Kommentierung und Weitervermittlung von Aristoteles Lehre bestand.
Und was haben wir nicht alles für Autoren, die sich an der Erklärung der Lehre des Aristoteles erprobten: Antike Denker, lesende Araber, mittelalterliche Scholaren, Katholiken, ja, gar moderne Akademiker.
Insbesondere seine Metaphysik und seine kurze Skizze zur Modallogik -- nicht viel mehr als ein paar Zeilen, die er ihr in der Analytik widmete -- , könnten im Grunde endlos diskutiert werden und jede Zeit und jedes Temperament können dort ihren Anschluss finden.
Die einzigen beiden vergleichbaren Beispiele so eines Dialogs mit der Ewigkeit ist der Talmud und die Mathematik.
|