Verhängnis Der kalte Geist, der mich umklammert, Greift fest erdrückend sich mein Herz. Die Seele färbt sich schwarz und jammert Verzweifelt unter diesem Schmerz. Kein Ruf nach Hilfe kann mich retten; Es blitzt die Klinge in der Hand. Auf Freunde möchte ich nicht wetten, Mein toter Blick starrt an die Wand. In dieser schwärz'sten aller Stunden Vertrau' ich niemand sonst als Dir, Glaub' letzte Hoffnung hier gefunden, Wann reichst Du Deine Hände mir? Sag' nicht Du könnt'st sie nicht bezwingen, Die geistergreifend' schwarze Macht: Wenn beide - wir - gemeinsam ringen, Dann schlagen wir die größte Schlacht. Doch läßt Du Deine Hände sinken, Fehlt's an Vertrauen Dir und Mut, Muß ich aus bitt'ren Kelch wohl trinken, Werd' Opfer dieser schwarzen Flut. Doch wird die Liebe nie verderben, Auch wenn die Deine mich nicht hält. Daß wir allein und einsam sterben, Ist das Verhängnis dieser Welt. 26. 01.1997