Eine anhaltende unbegründete Furcht vor einem bestimmten Gegenstand, einer Handlung oder einer
Situation (dem phobischen Stimulus), die den überwältigenden Wunsch hervorruft, diesen zu vermeiden.
Dies führt im allgemeinen dazu, daß der phobische Stimulus vermieden oder angstvoll ertragen wird.
Phobien unterscheiden sich von gewöhnlicher Angst dadurch, daß bei ihnen die zwingende Übermacht
der Befürchtung kombiniert ist mit der (völligen, teilweisen oder zeitweiligen) intellektuellen Einsicht in
ihre Unbegründetheit und mit der subjektiven Erfahrung eines inneren Widerstandes dagegen. Die
Phobien drängen zu bestimmten Handlungen, zu sogenannten Zwangsunterlassungen, -vermeidungen.
Phobische Störung: Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch
eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche, Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese
Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Die Befürchtungen des Patienten können
sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit
sekundären Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden. Allein die
Vorstellung, daß die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst.
Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf. Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und
depressive Episode, erforderlich sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und
nach therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation
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