Franz Xaver Mummenschanz, einer der wichtigsten Autoren des neuzeitlichen Antimaterialismus' wurde 1873 als Sohn eines Apothekers in Bad Harzburg geboren, und studierte nach dem Abitur in Goslar Philosophie, Philologie und Geschichte in Berlin, Freiburg und Erlangen, wo er 1898 zum Dr. phil. promoviert wurde. Schon als Student galt sein besonderes Interesse den antiken antimaterialistischen Autoren, und sein Werk »Kritik der Antimaterie« erregte europaweites Aufsehen. Er korrespondierte mit Nietzsche, Marx sowie E.A.M. Schlegelmilch über Materie-Antimaterie Relationen, und war zeitweise Erzieher des als Vignettenmaler berühmt gewordenen Prinzen Heinrich von Reuß (jüngere Linie), den er auf Reisen nach Italien, Frankreich und Gelsenkirchen begleitete. 1905 wurde er zunächst zum ausserordentlichen Professor in Tübingen, sodann 1908 zum Ordinarius für Philosophie in Breslau ernannt. Den Lehrstuhl hatte er bis zu seinem Krebstod im Jahre 1922 innehatte. Sein Spätwerk »Die Lüge vom Sein« beeinflußte neben Heidegger, Jaspers und Habermas auch Denker wie Ludwig Marcuse und Stefan Ballack. Er gehört heute noch zu den interessantesten und anregensten Philosophen der Neuzeit.
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