»Je später die Nacht, desto größer der Wahnsinn«
Geschubst, geschlagen, getreten: Immer häufiger sehen sich Polizisten bei Routineeinsätzen mit Gewaltausbrüchen konfrontiert. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden binnen eines einzigen Jahres fast 2000 Beamte verletzt.
»Arschlöcher, Bullenschweine, ihr könnt uns mal«
Und als die Betrunkenen aus der nahen Siedlung, in der viele Angehörige der beiden leben, Unterstützung bekamen, als plötzlich zehn, zwölf Typen die Polizisten umringten, riefen die Beamten nach Verstärkung. »Mir war klar: Jetzt wird es richtig eng«
»Die Brutalität, mit der sich die Kollegen inzwischen fast täglich konfrontiert sehen, hat sich dramatisch erhöht.«
Es werde häufig gar nicht mehr versucht, Konflikte verbal zu lösen, sondern sofort geschlagen und getreten.
In der allgemeinen Hektik einer solchen Situation - nicht selten stünden den Beamten Hunderte gegenüber - könnten die meisten Angreifer sogar noch »ungestraft das Weite suchen«.
Die vermeintlichen Ordnungshüter seien längst »zu Statisten des Sauf- und Erlebnistourismus degradiert« worden, mit denen man sich ungestraft anlegen könne.
Es sei angesagt, am Wochenende »Bullen aufzumischen«.
In Stadtteilen wie Berlin-Wedding oder Duisburg-Marxloh ist es schon fast zum Volkssport geworden, Polizisten zu drangsalieren.
»Da überlegst du dir ganz genau, ob du in bestimmten Situationen wirklich anhältst und einschreitest - oder ob du so tust, als hättest du nichts gesehen oder gehört.«
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