Toxischer-Charme

🛋️ Sitzung #12 – „Tom und die Kunst, sich selbst zu therapieren“

Therapeut:
Tom, wie fühlst du dich wirklich, wenn du allein bist?

Tom:
Allein? Ich nenne das „kreative Isolation“. Ich bin da sehr produktiv. Habe gestern ein Moodboard über meine inneren Konflikte gemacht.

Therapeut:
Das klingt… interessant. Und was war auf dem Moodboard?

Tom:
Ein zerbrochener Spiegel, ein Zitat von Bukowski, und ein Screenshot von meinem Tinder-Profil. Ästhetisch, aber tief.

Therapeut:
Tom, du redest viel über Ästhetik. Was ist mit Authentizität?

Tom:
Authentizität ist mein zweiter Vorname. Also nicht offiziell, aber ich hab’s mal in meine Insta-Bio geschrieben.

Therapeut:
Du sagst, du willst dich verändern. Was genau möchtest du anders machen?

Tom:
Ich will lernen, zuzuhören. Also wirklich. Ich hab sogar Podcasts über aktives Zuhören gehört. Nebenbei. Beim Joggen.

Therapeut:
Und was hast du daraus mitgenommen?

Tom:
Dass meine Stimme im Kopf spannender ist als die meisten Podcasts.

Therapeut:
Tom, das klingt nach einem Abwehrmechanismus.

Tom:
Oder nach einem sehr guten Branding. Ich bin halt ein komplexes Produkt.

Therapeut:
Du bist kein Produkt, Tom.

Tom:
Aber wenn ich einer wäre – Limited Edition. Mit Fehlern. Aber begehrenswert.