Wien ist ein guter Ort fürs Inferno. Berge machen stolz. Für Inszenierung von »Inferno« eignen sich die Berge Wiens als Stimmgabeln, haben das gesuchte Etwas - verschlagen zwielichtige Locknamen, zu schön um wahr zu sein, rein wie frisch gefallner weißer Schnee ertönen sie. Der Zuschauer soll nicht einschätzen können, ob Trolle oder die lieblichsten Menschen hier wohnen. Gelungene Attribute findet der Dramaturg in den Bergen Wiens: Sechsschimmelberg, Lebereck, Schutzengelberg, Zwei Gehängte, Vogelsangberg, Hungerberg, Hornauskogel, Dreihufeisenberg- allesamt Ausgeburten, wie sie nur Engel oder Teufel haben können. Matterhorn ist, zugegeben, noch wortgewaltiger und ich habe auch an diesem Berg rumprobiert. Doch ist schnell einsehbar, daß Luzifer von sich nicht sagen wurde: Quälender, Marternder... insofern sind die singenden und klingenden Berge Wiens bester Austragungsort für Europäisches-Inferno. Mein Favorit ist Dreihufeisenberg, da ließe sich auch mit der Trinität noch einiges bewerkstelligen.
Drei Hufe hat der Teufel, Eisen von dem Standbild und der Berg zuletzt als die Form der reinigenden Kraft.
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