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prediger schrieb am 21.12. 2006 um 12:32:12 Uhr über

katzen

Moderne Systematiken
Das Klassifikationsschema von Wozencraft (1993) behielt im Wesentlichen die Einteilung in Unterfamilien bei, löste aber die Acinonychinae auf. Die Felinae wurden in die drei Abstammungslinien der Wildkatzen-Gruppe, der Ozelot-Gruppe und der Großkatzen-Gruppe aufgebrochen, wobei letztere eine Überleitung zu den Pantherinae sein sollte. Der Gepard wurde erstmals als Verwandter des Pumas angesehen und mit diesem zusammen in einer Übergattung gruppiert.

Der Molekularbiologe Stephen J. O'Brien, spezialisiert auf die Erforschung der Stammesgeschichte der Katzen, hat 1996 (in »Wild Cats: Status Survey and Conservation Action Plan«, Kristin Nowell & Peter Jackson (Hg.), IUCN, Cambridge 1996) seine Studien publiziert. Sein Stammbaum basiert auf seiner Untersuchung von Zellproben sämtlicher Katzenarten mittels fünf verschiedenen molekularbiologischen Methoden.

Hier eine Zusammenfassung:

Wildkatzen-Gruppe (Gattung Felis)
Großkatzen-Gruppe
Gepard und Puma
Goldkatzen (Afrikanische Goldkatze, Asiatische Goldkatze, Borneo-Goldkatze)
Bengalkatzen (Gattung Altkatzen sowie Karakal und Serval)
Jaguarundi
Luchse und Marmorkatze
Eigentliche Großkatzen (Jaguar, Leopard, Löwe, Nebelparder, Schneeleopard, Tiger)
Ozelot-Gruppe (Gattung Pardelkatzen)
Die »New Encyclopedia of Mammals« (Oxford, 2001) stellt ein noch neueres Klassifikationsschema vor, das auf umfangreichen DNA-Analysen beruht. Hiernach sind die Katzen in drei Unterfamilien zu teilen. Die Ozelot-Gruppe umfasst demnach wie bei Wozencraft die Gattung Leopardus. Die Felinae besteht nur noch aus der Gattungen Felis und der gesamte Rest der Katzen wird den Pantherinae zugeschlagen. In diesen werden sechs monophyletische Untergruppen gesehen:

Asiatische Goldkatze und Borneo-Goldkatze
Bengalkatze, Fischkatze und Flachkopfkatze
Großkatzen: Gattungen Panthera und Uncia
Karakal-Gruppe: Afrikanische Goldkatze und Karakal
Luchs-Gruppe: Luchse und Marmorkatze
Puma-Gruppe: Gepard, Jaguarundi und Puma
Nebelparder, Serval und Rostkatze gehören auch zu den Pantherinae, ihre weitere Zugehörigkeit ist aber unklar, und sie lassen sich vorerst keiner der sechs Linien zuordnen.

Nach Johnson & al. 2006 sind die heutigen Katzenarten auf einen asiatischen Vorfahren im späten Miozän vor ca. 11 Mill. Jahren zurückführen. Innerhalb der phylogenetischen Entwicklung lassen sich acht Hauptlinien unterscheiden. Darüber hinaus sind für diesen Zeitraum mindestens 10 kontinentüberschreitende Migrationsschübe nachweisbar, ermöglicht durch episodisch auftretende Landbrücken.

Keine der modernen Systematiken ist bisher so etabliert, dass sie die traditionelle Systematik wirklich abgelöst hätte. Vorerst sind diese Ergebnisse daher mit Vorsicht zu genießen.




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