Voll Furcht und Angst musterte Diether, bevor er sich Abends zur Ruhe niederlegte, seine Hausgenossen, ob sich noch an Keinem die Spuren der entsetzlichen Krankheit zeigten. Aber obgleich sie Alle gesund und munter waren, so ließ ihn doch die Besorgniß für die kommenden Tage lange nicht einschlummern. Wie er nun so schlaflos im Bette lag und inbrünstig zur heiligen Jungfrau betete, ihn und die Seinigen vor der schrecklichen Seuche zu bewahren, da vernahm er auf einmal ein seltsames Tönen und Klingen. Bald kam es ihm wie ein leiser, lieblicher Gesang vor, bald wie fern verklingende Orgeltöne. Er lauschte lange den wunderbaren Lauten, die seine aufgeregte Seele besänftigten und ungemeine Beruhigung ihm einflößten, so daß bald ein erquickender Schlaf seine müden Augen schloß.
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