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tootsie schrieb am 16.8. 2007 um 11:15:18 Uhr über

Traumspeicher

Erste Sequenz, I.Akt

Ich bin bei meinem Großvater. Er ist bereits Witwer. Er sitzt im Sessel. Ich streichele ihn im Schritt. Zunächst hat er was dagegen, dann nicht mehr.

II. Akt

Wir sind in der Küche. Ich habe ihn bereits mehrmals unsittlich berührt und es gefiel ihm, nach anfänglichem Zögern. Er steht an der Spüle. Ich nähere mich von hinten und keule ihm einen. Er kommt. Ich selbst werde vom Telefon abgehalten. Während Opa telefoniert, wichse ich auf ein Blumenbeet.


III. Akt

In meinem Zimmer liegen jede Menge abgefahrener, halb fertiger Bilder (an die Motive kann ich mich LEIDER nicht mehr erinnern!!! Kack die Wand an!). Ich möchte kiffen, komme aber nicht dazu. Irgendwelche Besucher aus dem Dorf helfen meinem Opa beim Gras mähen. Ich gehe ans andere Fenster, das auf den Schlüfter führt und stolpere dabei über den Rucksack des jungen Mannes, der meinem Opa zur Hand geht. Ich erinnere mich, dass er ihn hier abgestellt haben muss. Er hat meine Bilder gesehen. Schreck!


Zweite Sequenz, I Akt

Ich bin bei meinen Eltern. Im Kinderzimmer steht das große Aquarium. Es ist völlig verwahrlost! Ich bin sauer auf meine Mutter. Sie hat es während meiner Abwesenheit komplett vergessen! Ich versuche zu retten, was zu retten ist. In einem Folienbeutel, der seltsamerweise einen Teil des Beckens füllt, leben ein paar Guppys. Und Welse. Und mutierte Fische, die an Seepferdchen erinnern und sich so verhalten. Wasserschnecken und Zwergkrallenfrösche kann ich auch retten. (Von diesem Aquarium träume ich häufiger!)

Mit dem Beutel passiert etwas. Ich rufe Mutter, aber sie reagiert nicht. Ich bin hilflos und werde wütend.

II. Akt

Irgendwie ist Weihnachten. Ich selbst bin krank. Meine Stimme ist kaputt. Ich kann nicht singen, sondern nur krächzen.

Interludium

Die französischen Könige. Das Haus Valois. Ich bin zu Besuch. Beobachte nur, weil spannend und aus einer anderen Zeitlinie.

Zwei Linien, die um den Thron zoffen. Der regierende König ist relativ jung, weiß, dass er zeugungsunfähig ist. Seine Frau ist trotzdem schwanger. Vom Nebenbuhler. Für den König cool, denn er hat einen Erben.

Der König verlässt mit seinem Gefolge den Sitz des Rivalen. Es ist ein trüber Tag. Bedeckt. Sie nähern sich einem Portal. Könnte die Kathedrale von Reims oder Chartres sein.

Man warnt den König: der Bruder des Rivalen war ein Schwarzmagier. Scheiß Erbgut! Man hat Bäume gepflanzt, um zu verhindern, dass die Mittagssonne auf das Grab dieser sinistren Gestalt fällt. Der König läuft über das Grab. Einen Moment später fegt ein Windstoß die Bäume auseinander und ein bisschen Mittagssonne bricht durch und scheint auf das Grab. Ich bin selbst daran vorbei geschwebt. Dem König ist es egal. Er ist jung und auf dem Höhepunkt seiner Macht. Ende 20 Anfang 30. Blond. Locken. Ich selbst switche an eine andere Örtlichkeit. Wegen des Grabes.

Ich bin vorrübergehend besessen und drücke den Kopf des Magisters so, dass er zuhören muß. Die Krause Botschaft ist wichtig: »Vögel werden sterbenDer Magister ist natürlich stärker und läßt sich so eine Behandlung nicht gefallen. Schnell hat er die Oberhand.

III. Akt

Ich bin mörderisch sauer auf meine Eltern. Ich fühle mich zutiefst gekränkt und beleidigt. Mein Aquarium wurde total vernachlässigt und die Fische sind umgekommen. Außerdem hätte meine Tante gesagt, sich sei dürr und hässlich. Ich zerdeppere ein Glas und ritze mich. Niemand nimmt Notiz.

Ich befinde mich im Zimmer meines Cousins und versuche, einen Topf zu rauchen. Die Bong funzt nicht. Die Verwandtschaft kommt wieder. Man will mich mit Geschenken versöhnen. Ich will abhauen, aber alle stellen sich mir in den Weg. Ich breche zur Hintertür aus. Mein Cousin will mich aufhalten. Ich beschließe, zur Vordertür wieder hereinzukommen. Tue dies auch. Meine Eltern nehmen mich mit. Ich hefte mich an meinen Onkel. Hilft nix.

Zuhause stelle ich mich stur. Ich rede kein Wort mit meiner Mutter und will zum nächsten möglichen Termin weg. Und wenn ich bis Zwickau laufen müsste! Völlig egal. Ich schraube wieder an irgendeiner defekten bong herum.




Fußnoten: Ich hatte meinen Opa als Kind für »rein« gehalten. Für asexuell. Das stimmt natürlich nicht. Die Bong ist ein Penissymbol, oder nicht?! Ich versuche dauernd, mich zu ermannen, aber es klappt nicht recht. Obwohl ich in zwischengeschobenen Szenen durchaus meinen Topf kriege... allerdings nur, wenn alles schläft, tiefe Nacht ist oder dergleichen mehr. Ich wichse auf die Blumen. Deutlicher geht Fruchtbarkeitssymbolik wohl nicht! Das Aquarium ist mein Gefühlshaushalt. Vernachlässigt, verkommen, vergessen und abgestorben. Als meine Eltern arbeitslos waren, hatten sie mit sich zu tun. Dass ich in der Schule schwer misshandelt wurde, ist ihnen nicht aufgefallen. Und etwas unternommen haben sie auch nicht, als ich meinen ersten Nervenzusammenbruch hatte. Mein Onkel? Animus. In Wirklichkeit ist er furchtbar, nur im Traum kommt er als strahelnder, begehrenswerter Held rüber.


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