Die Wikipedia demokratisiert die Enzyklopädie. (Mit ihrern heute vergessenen Vorgänger MicrosoftEncarta.)
War diese früher neben der frischen Flasche des neusten Modegetränkes (»grüne Fee« aka Absinth, Whisky, LapsangSouchong oder Cappuccino), Korrespondenzen und einen gewaltigen Zettelkasten mit Wissen aus Erfahrung und Lektüre ein Hilfsmittel für die ernsthafteren Vertreter der schreibenden Zunft, ihr Tagewerk möglichst unfallfrei abzuschließen, so ist sie heute dank der Wikipedia für jeden kleinen Arbeiter und Angestellten verfügbar.
Das hat die verheerende Auswirkung, dass kleine Fehler und Ungenauigkeiten bei den Zeitungsschreibern nun selbst entdeckt werden können.
Die Schattenseite der Wikipedia ist zweifellos, dass sie auch die Probleme der klassischen Enzyklopädie demokratisiert hat. Was ist relevant? Bei verschiedenen, widersprechenden Meinungen, wer hat recht? Welche Meinung verdient eine Sonderdarstellung und welche nicht?
Beispiel: Muss in den Artikel »Wissenschaftstheorie« (sau-trocken) ein Hinweis auf den bunten Anarchisten Feyerabend rein?
Antikes Beispiel: Ein Artikel über eine Pflanzensorte, in dem nichts stand als den Hinweis der Existenz eben dieser Pflanze.
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