Durch die Wahrheit in den Blaster-Schaufenstern zappend, bekomme ich den Eindruck, dass es viele Wahrheiten geben soll. Der erste sagt zu blau rot und der zweite nennt blau blau, und der Blaster-Mainstream gibt beiden recht und bisweilen neuerdings sogar Recht.
Die scheinbar erhabenen Argumentationen, jeder habe seine eigene Wahrheit, weil ja niemand aus seiner Haut kann oder so, sind eher ein Spiegel des Subjektivismus denn wirkliches Wahrheitsverständnis.
Wohl ist es so, dass jeder die Wirklichkeit anders wahrnimmt. Daher kommt es ja auch zu Auseinandersetzung über erlebte Realität, die ja durch das Subjekt von der tatsächlichen Realität unterscheidet. Hier kann man in letzter Konsequenz zu dem Schluss kommen, dass tatsächliche Realität durch kein Subjekt zu fassen ist und somit nicht beschreibbar, ja, nicht benennbar ist.
Wahrheit ist etwas anderes. Wahrheit verhält sich zur Wahrnehmung wie das Universum zum Menschen. Wahrheit ist die eine. Wir alle haben teil daran, ohne sie für uns vereinnahmen zu können. Niemand besitzt die Wahrheit komplett, da die Wahrheit eventuell transzendente Elemente enthält. Da es nicht zu beweisen ist, dass es keinen Gott gibt, ist ein Streben nach absoluter Wahrheit ein heilloses Unterfangen, weil wir nicht ins Jenseitige streben können.
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